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Interview mit Ricardo Salzmann

Ricardo, Du bist CEO von Böker Arbolito in Buenos Aires Argentinien. Der Titel eines CEO ist dort „Presidente“. Das hat Klang. Du hast uns vor dem Interview erlaubt Dich mit Ricardo anzureden. Wann und wie bist Du zu Böker Arbolito gekommen?

Im Juli 1983 stand der insolvente Messerhersteller Biselcorte aus Buenos Aires zum Verkauf, der allerdings mit Böker einige Jahre zuvor eine Markenlizenz vereinbart hatte. Dank dieser Schnittstelle ergab sich ein umfassender Überblick über den argentinischen Messermarkt, so dass eine Niederlassung des Solinger Traditionsunternehmens durchaus umsetzbar schien. Ernst Wilhelm Felix-Dalichow war zu dieser Zeit der Geschäftsführer von Böker und hat kurz davor sein Interesse bekundet, diese Fabrik zu kaufen. Allerdings nur mit einem lokalen Partner, der die Gegebenheiten in Argentinien bestens kennt. Dieser Partner bin dann ich geworden. Wir haben die Boker Arbolito SA in Form eines Joint-Venture gegründet und im Oktober 1983 begann die Produktion. Die Fertigung liegt in Ezpeleta, ca. 25 km von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt.

Was hast Du davor gemacht? Wie hat es Dich gerade in diese Branche verschlagen?

Zuvor war ich bei Mercedes Benz Argentina als Ingenieur tätig und habe nebenher auch ein traditionelles Waffengeschäft im Herzen von Buenos Aires betrieben. Im Zuge dessen habe ich die Messer von Böker sowie ein umfangreiches Waffensortiment in Argentinien importiert und peu à peu etabliert.

Was sind besondere Bedingungen und Herausforderungen bei der Produktion von Messern in Argentinien?

Ich war und bin immer noch sehr neugierig, wenn es um das Potenzial geht, das in den verschiedenen Fertigungsverfahren steckt und an welchen Stellschrauben man sein Wissen und Können dabei aktiv einbringen kann. Das motiviert mich ungemein und hält den Geist jung. Mit den Jahren habe ich auch meine Leidenschaft für das Designen von Produkten entdeckt. Wenn die Produkte dann auch noch großen Anklang bei der Kundschaft finden und die Verkaufszahlen stimmen, dann fühle ich mich wirklich erfüllt.

Die Marke Arbolito wird ebenso wie Böker Solingen, Böker Plus und Böker Magnum weltweit vertrieben. Wie hältst Du Kontakt mit den Böker-Standorten Solingen und Denver und mit den internationalen Märkten?

Ich nehme stets an den wegweisenden Messer Messen sowie Online-Meetings teil und reise regelmäßig nach Solingen, in die USA und vor COVID-19 auch nach Asien.

Welche Tradition haben Messer in Argentinien?

Die Landwirtschaft war seit jeher ein wichtiger Faktor unserer Wirtschaft und in diesem Atemzug dürfen natürlich die legendären Gauchos nicht fehlen, die immer auf Arbolito Messer geschworen haben und es auch künftig tun werden.

Wie würdest Du Eigenschaften und Ausstrahlung Eurer Arbolito-Messer beschreiben und welche Anwender habt Ihr bei den Entwürfen im Sinn?

Der Charakter eines Arbolito Messers ist im Wesentlichen durch seine Funktion und sein unverkennbares Design geprägt. Das macht für mich die Seele unserer Messer aus. Unsere Produkte richten sich hauptsächlich an Outdoorbegeisterte, Jäger, Köche, Metzger aber auch Sammler.

Was ist Dein persönliches Verhältnis zu Messern und bist Du selbst ein Anwender?

Messer bestimmen mein Leben in vielerlei Hinsicht. Meine Gedanken kreisen ständig um Konzeption, Funktion, Design, Produktion bis hin zum Verkauf des fertigen Produkts. Und sind wir mal ehrlich: ein argentinisches Steak schmeckt doch gleich viel besser, wenn es mit einem Arbolito Messer geschnitten wird.

Hast Du neben Messern und Geschäften andere Leidenschaften, mit denen Du Deine Freizeit verbringst?

Familie, Freunde, etwas Literatur und einige Sportarten wie Windsurfen und Radfahren.

Was sollte ein Outdoorfan unbedingt tun, wenn er Argentinien besucht?

Argentinien hat viele schöne Facetten zu bieten, von denen ich einige hier kurz skizzieren möchte: im Norden liegen die mächtigen Iguazú Wasserfälle; am Fuße der Anden liegt die Stadt Bariloche mit seinen malerischen Seen, Bergen und Wäldern. Ebenfalls sehenswert ist das Paraná Flussdelta nahe Buenos Aires sowie an der Südspitze Feuerland mit seinen imposanten Gletschern. Aber es gibt in Argentinien noch einiges mehr zu entdecken.

Was sollte man in Buenos Aires unbedingt gesehen haben?

Kulturell hat Buenos Aires einiges zu bieten. Es gibt dort mehrere Kunstmuseen, nicht zu vergessen die traditionellen Steakhäuser, verschiedene Parks und Alleen sowie gesellige Tanzabende ganz im Zeichen des Tangos. Dazu noch Musik, Polo, Fußball und vieles mehr. Über allem aber steht die argentinische Lebensfreude, die jedem Besucher in Erinnerung bleiben wird.

Ricardo, vielen Dank für das Interview.

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