Linerlock
Beim Linerlock (alternative Schreibweise: Liner-Lock) handelt es sich um einen Verschlussmechanismus, die vor allem bei Einhandmessern Verwendung findet. Messer, die mit dieser Mechanik ausgestattet sind, werden daher auch Linerlock-Messer genannt.
Der Linerlock wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts in den USA erfunden und dort im Jahr 1906 auch patentiert. Diese frühe Version des Linerlocks ließ sich jedoch noch nicht mit einer Hand öffnen. Das erste einhändig bedienbare Linerlock-Messer wurde erst entwickelt, nachdem das Patent für die ursprüngliche Version des Linerlocks ausgelaufen war. Konzipiert wurde das einhändig zu bedienende Linerlock-Messer von Michael Walker, einem amerikanischen Messermacher. Er brachte den zunächst auch Walker Linerlock genannten verbesserten Linerlock in den 1980er Jahren auf den Markt.
Die Besonderheit des Linerlocks ist, dass sich zwischen den Griffschalen eine separate Platine befindet, mit deren Hilfe die Klinge arretiert oder freigegeben wird, und die für den Linerlock-Mechanismus namensgebend war. Denn Platine bedeutet auf English liner und Verschluss lock, ein Linerlock ist also ein Platinen-Verschluss. Die Platine ist leicht nach innen gebogen. Sie ragt im vorderen Bereich leicht über die Unterseite der Griffschalen hinaus, so dass sie von außen bedient werden kann. Die Platine eines Linerlocks ist üblicherweise aus sehr hartem Metall wie zum Beispiel Edelstahl oder Titan gefertigt, da sie die Klinge auch bei starkem Druck zuverlässig zurückhalten soll.
Der Linerlock-Mechanismus funktioniert wie folgt: Bei geschlossener Klinge wird die Platine von der eingeklappten Klinge zur Seite gedrückt. Wird die Klinge ausgeklappt, gibt sie den Raum für die nach innen drängende Platine frei, die unter dem Klingenende einrastet und die Klinge dadurch arretiert. Um die Klinge wieder zu entriegeln, muss die Platine manuell zur Seite bewegt werden, so dass sie die Klinge freigibt und eingeklappt werden kann. Bei den modernen, seit den 1980er Jahren gebräuchlichen Linerlocks kann dieser Vorgang einhändig ausgeführt werden, was zur weiten Verbreitung dieses Verschlussmechanismus geführt hat.